Beobachtungstipp im Oktober 2007

Der Oktober ist ein richtiger Herbstmonat. Die Natur durchlebt den Wandel vom belaubten Wald zur kargen Winterlandschaft. Die Tage werden merklich kürzer und in den frühen Abendstunden zeigen sich noch die Sternbilder des Sommers. Schon bald aber übernehmen die Herbststernbilder Pegasus, Andromeda, die Fische und der Wassermann das Regiment. Tief im Südosten zeigt sich der Walfisch und der südliche Fisch, dessen Hauptstern Fomalhaut als heller Stern tief über dem Horizont thront. Viele helle Sterne zeigen die Herbststernbilder aber nicht. Erst zu späterer Stunde, wenn mit dem Fuhrmann, Stier und Orion die Wintersternbilder den Himmel erklimmen, zeigen sich viele, eindrucksvolle, helle Sterne am Himmel.

Die oft durch hohe Luftfeuchtigkeit mit Nebel geprägten Nächte können dem Beobachter dennoch einige schöne Anblicke bieten. Neben dem Andromeda-Nebel, dessen schwaches Glimmen bereits mit dem bloßen Auge sichtbar ist, findet man im Feldstecher noch die Dreiecksgalaxie als deutlichen Nebelfleck vor. Teleskopbesitzer können sich an NGC 7331 versuchen, einer Galaxie, die unserer Milchstraße sehr ähnelt. Die Galaxie ist im Sternbild Pegasus zu finden. Sie scheint die kleine Version des Andromedanebels zu sein. Man sollte aber erwähnen, dass NGC 7331 mit 45 Mio. Lichtjahren Abstand 20x weiter entfernt ist, als der relativ nahe Andromedanebel. Wer ein großes Teleskop zur Verfügung hat, der kann einen Blick auf das "Stephans Quintett" versuchen. Diese Ansammlung von fünf Galaxien liegt nur eine Vollmondbreite südlich von NGC 7331. Aber wie schon gesagt, die Beobachtung dieser Galaxien erfordert einen dunklen Himmel und ein großes Teleskop.

Leichter haben es die Sternfreunde, die M15 auffinden wollen, Der hellste Kugelsternhaufen des Herbsthimmels gehört zu den hellsten Kugelsternhaufen überhaupt. Er ist nur unwesentlich lichtschwächer als der Kugelsternhaufen M13. Allerdings ist er kleiner und wirkt kompakter. Ein schöner Kugelsternhaufen, der oftmals ein wenig in Vergessenheit gerät, ist M2. Er ist sogar größer als M15, dafür aber nicht ganz so hell. Freunde Planetarischer Nebel kommen auch nicht zu kurz. Eine gute Horizontsicht ist erforderlich, möchte man den Helixnebel NGC 7293 ausfindig machen. Der große Bruder des Ringnebels befindet sich im Sternbild Wassermann. Seine Ausdehnung ist fast Halbmondgroß. In unseren Breiten leidet der Nebel allerdings unter seiner Horizontnähe. Etwas deutlicher zu erkennen ist der Saturnnebel, der nördlich des Helixnebels zu finden ist. Dieser kleine kompakte Planetarische Nebel, der wegen seiner Erscheinung zum Saturnnebel gekürt wurde, ist wegen seiner Helligkeit auch noch bei höheren Vergrößerungen eindrucksvoll.

Südlich von NGC 7009 findet man eine kleine bläuliche Kugel, die einem Planetarischen Nebel nicht unähnlich ist. Doch handelt es sich um einen richtigen Planeten, den Neptun, der erst vor 160 Jahren entdeckt wurde. Neptun befindet sich noch im Sternbild Steinbock. Der zweite Planet des Herbsthimmels, der Uranus, befindet sich an der Grenze vom Wassermann zum Sternbild Fische. Uranus befindet sich nahe der Oppositionsstellung und ist als grünlicher Punkt sogar im Feldstecher sichtbar.

Genießen wir den ruhigen Oktober und freuen uns auf die astronomischen Ereignisse im November und Dezember, über die wir später berichten.

Clear Skies,
Christian Overhaus

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