Jahresrückblick 2007

Mit der Generalversammlung im Januar begann das neue "Geschäftsjahr" der Sternfreunde. Der Himmel hatte schon zu Beginn des Jahres die erste Überraschung parat. Der Komet McNaught, der nur wenige Tage zuvor von einem australischen Amateur entdeckt wurde, entpuppte sich als einer der hellsten Kometen überhaupt. Grund für die Helligkeit war die nahe Sonnenpassage, die dem Kometen zu einem überwältigenden Schweif verhalf. Leider war der Komet auf der Nordhalbkugel wegen der Sonnennähe nur bedingt beobachtbar. Dennoch gelang des den Kometen nur knapp neben der Sonne am Taghimmel abzubilden. Etwas neidisch mussten die Sternfreunde auf die Bilder unserer südlichen Mitstreiter schauen, die sehr beeindruckend waren.

Im Februar stand eine Saturnbedeckung auf dem Programm. Diese fiel leider dem schlechten Wetter zum Opfer. Apropos schlechtes Wetter. Unbeschadet überstand die Sternwarte den heftigen Orkan Kyrill, der am 18. Januar über das Land fegte und erhebliche Schäden verursachte.

In der Nacht vom 3. auf den 4. März fand eine totale Mondfinsternis statt. Nicht ganz ideales Wetter gab es dazu. Doch riss es zur Totalität vorübergehend auf und der rote Mond war von der Sternwarte aus sichtbar. Ebenfalls im März fand die Putzaktion an der Sternwarte statt.

Besonders gut in Erinnerung bleibt die lange Messiernacht im April. Bei warmen 20°C standen zahlreiche Mitglieder auf und um die Plattform herum und genossen den klaren Sternenhimmel. Auch wenn nicht alle Messierobjekte gesichtet wurden, war es ein toller Abend.

Im Mai und Juni konnte die Venus gut beobachtet werden. Im Juni wurde die Venus sogar am Taghimmel durch den Mond bedeckt. Unser Mitglied Günther konnte den Anblick während einer kurzen Wolkenlücke festhalten.

Der jährliche Umweltmarkt ist ein fester Termin im Programm der Sternfreunde. Am 2. Juni bauten die Sternfreunde ihren Stand auf dem Borkener Marktplatz auf. Das sonnige Wetter ließ die Beobachtung der Sonne mit dem PST und einem Coronado 90 zu. Thema unseres Standes war aber die Lichtverschmutzung, die auch in Borken stark zunimmt. Die Perspektiven in Sachen Umweltschutz sehen nicht so gut aus. Wachsende Baugebiete, zunehmende Beeinträchtigungen durch Werbetafeln in Gewerbegebieten und die Vorstellung eines neuen Gewerbeparks mitten im Landschaftsschutzgebiet bei Heiden machen leider keine Hoffnung auf Besserung.

Im August konnte wieder gespechtelt werden. Die Perseiden veranlassten die Sternfreunde eine gemeinsame Beobachtungsnacht zu organisieren. Und diese war genauso stimmungsvoll, wie die Messiernacht im April.

Etwas näher zusammenrücken mussten die Sternfreunde am 1. September. Bei kühlen Temperaturen fand an jenem Samstag der Grillabend der Sternfreunde statt. Immerhin blieb es trocken und die gemütliche Stimmung ließen die Sternfreunde bis spät am Abend an der Sternwarte verharren.

Nicht ganz so schön verlief der "Tag der Astronomie" am 29. September. Ein Tiefausläufer ließ die Regentropfen auf das Bundesgebiet fallen. Die Sternwarte wurde dennoch abends geöffnet und die wenigen mutigen Besucher konnten den Sternenhimmel immerhin auf den Bildschirmen der aufgebauten PCs bewundern.

Der Oktober entpuppte sich als spannender Astronomiemonat. Nicht nur, dass die Nächte merklich länger wurden. Neben dem Astrotag der Firma Meade, an dem die Sternfreunde mit ihrem Stand ebenfalls aktiv waren, überraschte mal wieder ein Komet die Astronomiegemeinde. Der unscheinbare Komet 17P / Holmes veränderte seine Helligkeit um 15 Größenklassen (!) innerhalb eines Tages. Der 17 Mag helle Komet wurde so innerhalb kurzer Zeit zum leicht erkennbaren Objekt. Seine günstige Position im Sternbild Perseus ist ideal für den Beobachter der nördlichen Halbkugel - eine kleine Entschädigung für die schlechte Sichtbarkeit des Kometen McNaught zu Beginn des Jahres. Leider war das Wetter im Oktober und November nicht so einladend, dass wir den Kometen ausgiebig beobachten konnten.

Zu Beobachten gilt es noch die Bedeckung des Planeten Mars durch den Mond in den Frühstunden des 24. Dezembers und den Vorübergang des Kometen 8P / Tuttle über die Messiergalaxie M33 am 31. Dezember 2007.

Was beschäftigte die Sternfreunde noch? Da wäre die Biogasanlage der Firma ABB zu erwähnen. Diese Anlage in der Nachbarschaft der Sternwarte sorgte für sehr unangenehme Gerüche. Ein Ortstermin mit Vertretern von ABB und einem Gutachter unter Beisein des WDRs verschaffte eine leichte Verbesserung der Situation. Die Sternfreunde unterstützen die Anwohner der Biogasanlage in ihrem Anliegen, die Geruchsbelästigung einzudämmen.
Erfreuliches gibt es aber auch zu berichten. Die Sternwarte bekam einen neuen Fußboden, der recht gelungen aussieht und sehr widerstandsfähig ist. Eine neue Montierung für mobile Geräte konnte erworben werden und das PST wurde gegen ein neues besseres PST ausgetauscht.

Clear Skies,
Christian Overhaus

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