Cirrus-Nebel Hallo Sternfreunde, in den lauen Sommerabenden steht das Sternbild des Schwans sehr hoch am Firmament. Der Sternreichtum der Milchstraße allein ist schon beeindruckend. Doch einer der wundervollsten Anblicke in mittleren Teleskopen, so auch dem Sternwartenteleskop, ist der Cirrusnebel. In der Umgebung des Sterns "52 Cyg" taucht eine faserige Nebelstruktur im Okular auf, die am Himmel einen Durchmesser von über 2,5° aufweist. Man muss das Teleskop schon bewegen, um die vielen Filamente des Nebels zu entdecken. Hilfreich ist der Einsatz eines Nebelfilters, das den Himmelshintergrund stark abdunkelt. Die Größe des Nebels ist wohl auch der Grund dafür, dass er mehrere NGC-Nummern für sich beansprucht. Der westliche Teil um "52 Cyg" wird mit NGC 6960 bezeichnet. Das hellere östliche Filament ist NGC 6992-6995. Der Cirrusnebel ist der Überrest einer Supernova, die vermutlich vor 50.000 Jahren vollmondhell am Himmel zu sehen war. Der vermeintliche Neutronenstern, der sich innerhalb des Nebels befinden müsste, wurde bisher nicht entdeckt. Das Leuchten des Nebels wird nicht durch den heißen Sternenrest angeregt, wie es etwa beim Crab-Nebel der Fall ist. Das Leuchten des Cirrusnebels ist die Folge des Zusammenstoßes der Gasfilamente der Supernova mit der interstellaren Materie. Die Entfernung wird auf etwa 2.000 Lichtjahre geschätzt, wobei diese Angabe mit einer großen Ungenauigkeit behaftet ist.
Die Schönheit des Nebels zeigt sich ebenfalls auf den Fotographien. So belichtete ich an zwei Abenden die beiden hellen Teile NGC 6960 und NGC 6992/5 durch einen Refraktor mit 900mm Brennweite, im Falle des NGC 6992 mit 600mm Brennweite. Die modifizierte Canon EOS-300D sammelte jeweils eine gute dreiviertel Stunde das Licht der Nebel. Die Belichtungszeit wurde durch fünfminütige Einzelbelichtungen erreicht. Viel Freude mit den Bildern!
Clear Skies, |
Besucher: 190.127 | Letztes Update: 02.08.2007