Whirlpool-Galaxie M51 Hallo Sternfreunde, am Freitag war zunächst kein schönes, klares Wetter. Man konnte zwar Sterne sehen, allerdings mit Hochnebel verbunden. Ich wollte an der Sternwarte versuchen Aufnahmen mit Nachführung zu machen und mein Ziel war M51. Zum einen ist es ein schönes und relativ helles Objekt und zum anderen steht es im Moment auch noch hoch am Himmel. An der Sternwarte angekommen hatte ich zunächst versucht eine Aufnahme von Venus zu machen, aber das war zwecklos. Zu viel Luftunruhe zerstörte jede Möglichkeit eine Aufnahmeserie zu machen, deshalb gab ich auf und richtete das Teleskop stattdessen auf M51. Der Plan war mit einem Meade LPI durch den 100/1000mm Refraktor manuell zu "guiden", um die Präzision der Nachführung zu erhöhen. Zunächst wollte ich die Brennweite des Refraktors auf 2000mm verlängern, allerdings konnte ich bei dieser Brennweite keinen geeigneten Leitstern finden, also blieb ich bei der 1000mm Brennweite. Nach Fokussierung und der Auswahl des Bildfeldes konnte ich loslegen. Es wurden 10 Aufnahmen mit 2 Minuten Belichtungszeit, 11 Aufnahmen mit 3 Minuten Belichtungszeit und eine Aufnahme mit 5 Minuten Belichtungszeit gemacht, insgesamt also ca. 58 Minuten. Nach Abzug der Dunkelbilder und der nötigen Bildbearbeitung kam das folgende Resultat heraus.
Die Galaxie M51 ist ca. 31 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Obwohl die Begleitgalaxie keine eigene Messier-Nummer sondern 'nur' eine NGC Bezeichnung (NGC 5195) trägt, hat Messier sie sehr wohl wahrgenommen. Der Begleiter wurde 8 Jahre nach der Entdeckung von M51 von seinem Freund Pierre Méchain entdeckt. Er beschrieb die Objekte wie folgt: "Es [M51] ist ein Doppel und beide haben ein helles Zentrum und sind 4'35" von einander Entfernt. Die beiden "Atmosphären" berühren einander, das eine ist noch schwächer als das andere." Die Spiralarme sind allerdings erst 72 Jahre später von Lord Rosse entdeckt worden. M51 ist eines der deutlichsten Beispiele einer wechselwirkenden Galaxie, die wir von der Erde aus beobachten können. In M51 findet viel Sternentstehung statt. Der Grund dafür ist vermutlich diese Wechselwirkung mit NGC 5195. Die Sternentstehungsgebiete sind im ultravioletten Licht sehr gut zu sehen, da die jungen, heißen Sterne in diesem Bereich sehr deutlich strahlen. In dem zweiten Ausschnitt der Aufnahme habe ich versucht die Entstehungsgebiete heraus zu arbeiten. Hier sieht man deutlich, dass die Aufnahmen durchaus noch etwas mehr Licht vertragen hätten. Der Ausschnitt liegt in etwa mittig zwischen M51 und NGC 5195. Die hellen Bereiche sind Sternentstehungsgebiete.
Das Guiding hat eigentlich ganz gut funktioniert, allerdings werde ich beim nächsten Mal versuchen das automatisch über den RS-232 Anschluss vom Teleskop sowie der Autostar Software zu machen. Das Bild ist noch nicht ausreichend belichtet, es könnte sicherlich noch eine Aufnahmeserie a 5 Minuten Belichtungszeit vertragen, um die schwachen Strukturen besser zur Geltung zu bringen. Bei einer Brennweite von 4 Metern muss man eben länger belichten... Der Hintergrund ist nach meinem Geschmack noch ein wenig "milchig", das könnte allerdings auch daran Liegen, dass das Seeing nicht optimal war. Als ich mit den Aufnahmen fertig war kam Werner noch zur Sternwarte. Er hatte das schöne Wetter gesehen und wollte seinen neuen Monitor testen. Am nächsten Tag erfuhr ich, dass er weniger Glück hatte mit dem Wetter: Wolken hatten ihm nachher die Sicht versperrt. Es war sehr schön sich so eingehend mit einem Objekt zu befassen. In der Nacht, während der Belichtungsserien, kann man zudem sehr schön durch den Kuppelspalt den Himmel beobachten. Clear Skies, |
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