Ringnebel M57 im Nebelfilter Hallo Sternfreunde,
mit den immer kürzer-werdenden Nächten kommen die Sommersternbilder und der fantastische Einblick zum Inneren unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße, immer besser zur Geltung. Auch Sternbilder wie die Leier können jetzt sehr schön Beobachtet werden. In der Leier befindet sich ein sehr berühmtes Messierobjekt: M57 oder auch Ringnebel genannt. Er steht in der Leier genau zwischen den beiden "unteren" Sternen Beta und Gamma Lyrae (auf der Karte mit einem roten Kreis markiert). Der helle Stern am Stiel der Leier (o.r.) ist Vega. Er ist der zweithellste Stern am nördlichen Firmament und ist etwas mehr als 25 Lichtjahre von uns entfernt. Da M57 ein sehr kleines Objekt ist mit einer Abmessung von etwa ein bis anderthalb Bogenminuten ist hier das Sternwartenteleskop das geeignete Instrument zum fotografieren. Ausgerüstet mit einer Digitalkamera und einer Webcam für die Nachführung fing ich an zu fotografieren. Anfangs war es schwierig die Nachführung zum Laufen zu bekommen, und ich musste zu einer Notlösung greifen um die Nachführung einigermaßen in den Griff zu bekommen. Zudem machte das Mondlicht die Bedingungen nicht gerade ideal, und ich entschied mich ein Breitband Nebelfilter einzusetzen. Die erste Bilderserie machte ich mit einer Belichtungszeit von 3 Minuten pro Bild. Danach machte ich zwei Vergleichsaufnahmen, eines mit und eines ohne Filter.
Man sieht, dass der Einsatz des Nebelfilters einen Effekt hat. Der blau-grüne Innenbereich des Nebels ist deutlich heller und kontrastreicher als ohne Filter zu sehen. Er besteht aus doppelt ionisiertem Sauerstoff (sog. O-III), der bei einer Wellenlänge von 656nm strahlt. Diese Wellenlänge kann das Nebelfilter ungehindert passieren, wohingegen ein Großteil der restlichen Wellenlängen blockiert werden. Dadurch erscheint der Nebel kontrastreicher. Der Ringnebel ist der Rest eines Sterns der seine Gashülle abgestoßen hat. Diese Gashülle formt zur Zeit den Nebel. Der Überrest des ursprünglichen Sterns ist der heutige Zentralstern: ein Weißer Zwerg, mit einer scheinbaren Helligkeit von etwa 15 Mag. Insgesamt wurde 7x3 Minuten und 6x5 Minuten belichtet, also eine Gesamtbelichtungszeit von 51 Minuten. Zur Kalibrierung wurden 4 Dunkelaufnahmen benutzt und alle Aufnahmen addiert.
Clear Skies, |
Besucher: 191.348 | Letztes Update: 09.06.2010