Galaxienhaufen Abell 262 Hallo Sternfreunde, die kurzzeitigen Aufklarungen konnte ich nutzen um das Dach der Sternwarte zu öffnen und mal einen tiefen Blick ins Weltall zu riskieren. - Herausgekommen ist: Abell 262.
Der Astronom George Abell veröffentlichte im Jahr 1958 einen Katalog von Galaxienhaufen, die er auf den Fotoplatten des ehrwürdigen Palomar Observatory Sky Survey entdeckte. Die Originalfassung umfasste 2.712 Galaxienhaufen. Im Jahr 1989 wurde der Abell-Katalog um 1.361 Objekte des Südsternhimmels erweitert. Alle diese Haufen enthalten mindestens 50 Mitglieder und sind mindestens 6,5 Mio. Lichtjahre entfernt. Der Galaxienhaufen Abell 262 hält diese Vorgaben sicher ein. Mehr als Hundert Mitglieder in über 200 Mio. Lichtjahren Distanz werden zu Abell 262 gezählt. Das hellste Objekt ist die Galaxie NGC 708, eine elliptische Galaxie mit der 1,6fachen Leuchtkraft unserer Milchstraße. Der zentrale Bereich enthält einige Galaxien des NGC-Katalogs. Sie wurden schon im 18.- und 19. Jahrhundert visuell entdeckt unter anderem von William Herschel. Der Galaxienhaufen ist Teil einer noch größeren Struktur, dem Perseus-Pisces-Superhaufen. Dem Perseus-Pisces-Superhaufen sind noch 8 weitere Abell-Galaxienhaufen zugehörig und einige Röntgen-Galaxiehaufen. Das riesige Gebilde erstreckt sich vom Sternbild Perseus, unterhalb der Andromeda zum Sternbild Fische. Die wandähnliche Struktur durchzieht dieses Gebiet in 200-300 Mio. Lichtjahren Entfernung und erstreckt sich über 600 Mio. Lichtjahre. Der Herbst ist die beste Jahreszeit, sich diesem Objekt zu widmen. Der Galaxienhaufen Abell 262 befindet sich im Sternbild Andromeda in der Grenze zum Sternbild Dreieck. Die Galaxien sind jedoch visuell sehr schwach und wahrscheinlich keine "Hingucker". Aber nur 1,5 Grad nordöstlich findet man den (galaktischen) offenen Sternhaufen NGC 752, der bereits im Fernglas zu sehen ist. Die Aufnahme ist eine Kombination zweier Aufnahmen, die durch einen 5"-Refraktor mit 952mm Brennweite gemacht wurden. Das Luminanzbild wurde mit einer Artemis 4021 aufgenommen und insgesamt 3,5 Stunden belichtet. Die Farbinformation wurde zuvor mit einer Canon EOS 600D gesammelt, die 1,5 Stunden dem Sternenlicht ausgesetzt war. Insgesamt wurde die Aufnahme also 5 Stunden belichtet.
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