Astro-Fotografie - Wunsch & Wirklichkeit Hallo Sternfreunde, neben der direkten Betrachtung von Himmelsobjekten mit dem Auge am Teleskop besteht auch häufig der Wunsch, dieses zu fotografieren. Gerade bei den lichtschwachen Objekten wie Galaxien erkennt man schnell, dass ein einfaches "Knipsen und fertig" hier nicht möglich ist. Für Sternenfeld-Aufnahmen kommen hier vielfach die größeren DSLR-Kameras zum Einsatz. Seit Jahren benutzte ich für Deepsky eine kleinere, leichtere Videokamera mit Filterrad. Mit einer Pixelbreite von 8,5µ erbrachte die Watec 120+ eine gute Lichtempfindlichkeit. Wichtig war hierbei aber auch eine stabile Montierung mit parallaktischer Ausrichtung. Bei einer Belichtungszeit von ca. 30 Sekunden pro Bild, musste ich aber auch feststellen, dass immer wieder einige Bilder eine leichte Bewegung erfahren hatten, was sich als ovale Sterne abbildete. Also nur etwas für den "Müll". Ein sicheres Zeichen, dass die Montierung nicht sauber läuft! Die heutige schwere Montierung ist mit einem Bresser Photo-Newton 800mm / f4 bestückt. Für Deepsky kommt jetzt ein Filter-Rad und eine USB-Webcam mit nur 2,9µ Pixelbreite zum Einsatz. Diese Webcam mit der hohen Auflösung ist zunächst einmal als ein Versuch angedacht. Es erfordert eine extrem genaue Ausrichtung parallel zur Erdachse! Dieses sogenannte "Einscheinern" habe ich Anfang Mai auch schon an der Sternwarte mit dem großen 16"-Teleskop vorgenommen. Das erste Ergebnis dieser Maßnahmen ist als Vergleich mit der z.Zt. hochstehenden Galaxie M106 beigefügt.
Das erste Bild zeigt das Teleskop bei mir in Bocholt. Auf dem zweiten Bild ist M106 vor ca. 3 Jahren mit der oben erwähnten Watec 120+ zu sehen. Das dritte Bild ist mit der neueren Webcam und 2,9µ Pixelbreite entstanden, nachdem die schwere Montierung bestmöglich eingescheinert wurde. In Ergänzung hierzu sind noch Bild 4 mit der Galaxie M51 und Bild 5 mit der Galaxie M82 beigefügt.
Und wieder holt uns die Wirklichkeit ein: Während ich noch vor etwa drei Jahren diverse Galaxien mit einer Helligkeit von ca. 10 Mag aufnehmen konnte, ertrinken diese inzwischen im Licht der Umgebung. Heute liegt die Grenze zum Aufnehmen von Galaxien hier am Stadtrand von Bocholt schon bei ca. 8 Magnituden. Eine Milchstraße habe ich an diesem Standort seit Jahren nicht mehr gesehen. Der ganze Fortschritt ertrinkt also in der Lichtverschmutzung unserer Umgebung. Die LED-Lampen sind gut, scheinen dieses Problem aber bisher nicht zu beseitigen, oder? Mit guten Wünschen für klare Nächte, |
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